Interview mit Sandra Dietrich

Sandra Dietrich

Absolventin Achtsamkeitstrainerin


Wie hast Du den Bezug zur Achtsamkeit gefunden? Und in welchem Umfang bzw. wo waren Deine bisherigen Berührungspunkte mit Achtsamkeit?

Das Gefühl mit einem Wunsch nach Veränderung führte mich zur Achtsamkeit. Mit den Worten von Oscar Wilde „Wir müssen bereit sein, uns vom Leben zu lösen, das wir geplant haben, damit wir das Leben finden, das auf uns wartet.“ Als es zu pandemiebedingten Einschränkungen im Alltag kam, konnte ich mich nicht mehr ablenken und durch mein Leben rennen. In der Zeit fragte ich mich, was mich bisher hinderte, meine Wünsche zu erfüllen. Die Antwort war einfach und mir nicht neu: Ich und meine Ausreden. Ich war und bin sozusagen bereit für das Training der inneren Grundhaltungen der Achtsamkeit. Im Kern geht es mir um innere Ruhe und Klarheit als Ausgleich für mein selbst gewähltes, aber energiegeladene Außen. Es ist ein lebenslanges Training - Ich selbst zu sein.

Warum hast Du Dich für eine Weiterbildung an der ALH-Akademie entschieden?

Mein „Ja“ für die ALH-Akademie war schnell klar. Ich schaute mich im Netz nach einer Ausbildung zur Achtsamkeitstrainerin um, welche ich online im eigenen Rhythmus absolvieren und mit einem qualifizierten Abschluss erwerben konnte. Dies alles bot die ALH-Akademie und meine Bauchentscheidung fühlte sich richtig an, welche sich durchweg innerhalb der Ausbildung bestätigte. Ich bin nun dankbar, ein Teil der ALH Absolventen zu sein.

In welcher persönlichen und beruflichen Situation warst Du vor Deiner Ausbildung und was hat Dich motiviert, etwas Neues zu wagen?

Ich denke, wenn ich sage, das Hamsterrad lief schnell, schneller, am schnellsten weißt Du, was ich meine. Es war augenscheinlich absolut nicht der richtige Zeitpunkt, eine weitere Aufgabe – zudem noch eine Ausbildung – zu beginnen. Und dennoch war es das Beste, was ich mir selbst schenken konnte. Ein Wagnis war es nie für mich, vielmehr eine Möglichkeit, einen Weg zu mir wiederzuentdecken.

Wann kam der Augenblick, in dem Du das erste Mal überlegt hast, Dich selbstständig zu machen?

Mein Kopf kreierte mit vielen kleinen Gedanken und Ideen meine Zukunft. Diese wurden immer größer und zu meinem Herzensprojekt. Ich wollte andere dabei unterstützen, auf dem aktuellen Lebensweg anzuhalten und sich umzuschauen, ob der Weg noch der eigene ist oder, ob man sich vielleicht im Kreis bewegt. Das Leben im Moment wahrzunehmen und wie man mit einer achtsamen Grundhaltung den Alltag er-/leben kann.

Ich habe mich daher mit Beginn des Jahres 2023 nebenberuflich selbstständig gemacht. Als coach8sam unterstütze ich Einzelpersonen und Unternehmen, die Möglichkeiten der Ressource der eigenen Achtsamkeit in der Work-Life-Balance wiederzuentdecken und so die eigene Welt in einer (Work-)Life-Balance positiv zu stärken.

Konntest Du die Ausbildung gut mit Deinem Alltag verbinden?

Ja, absolut. Die freie zeitliche Einteilung für die Lehrbriefe hat mich sehr unterstützt. Die online Seminare in der Gruppe haben mir jedes Mal ein Motivationsschub gegeben und mich im eigenen Denken und Handeln bestärkt.

Gab es Momente, in denen Du am liebsten alles abgebrochen hättest? Wenn ja: Wie bist Du mit diesen Situationen umgegangen und vor allem, wie hast Du es dann geschafft, weiterzumachen?

Nein, meine Ausbildung abzubrechen war nie eine Option oder ein Gedanke. Es gab Zeiten, da saugte ich jede Zeile der Lehrbriefe auf und dann wieder Momente, wo diese mich aus der Ferne anlächelten. Ich hatte mich bewusst für diesen Weg entschieden und wollte diesen auch weiter gehen. Sicherlich schlug mein Herz etwas schneller bei der Abgabe der Facharbeiten und der abschließenden Fallarbeit. Ich habe dies immer als positiv wahrgenommen und als den nächsten Schritt in Richtung vorwärts. Achtsamkeit ist ein Bestandteil meines Denkens und Handelns geworden und das habe ich für mich erreicht - wie hätte ich da aufgeben können?