Interview mit Anke Buuk
Absolventin - Heilpraktiker (Psychotherapie)
Welche persönliche und berufliche Situation hattest Du vor Deiner Weiterbildung und was hat Dich motiviert, etwas Neues zu wagen?
Ich habe den Abschluss Magister Artium und hatte unter anderem auch in Psychologie meine Abschlussprüfung gemacht. Meine Professoren damals hatten versucht, mich zu überzeugen, dass ich auf Diplompsychologie umsatteln sollte, was aus finanziellen Gegebenheiten für mich nicht möglich war. Sie haben meine Berufung wohl eher erkannt als ich, allerdings denke ich, dass ich damals noch viel zu jung war, noch nicht gefestigt genug, um diese Aufgabe zu übernehmen. Danach kamen noch ein paar Stupser, vor allem von guten Freunden, und es verfestigte sich der Wunsch in mir, das zu tun, was ich schon immer gut konnte und was ich heute mache. Ich recherchierte im Internet nach Ausbildungsmöglichkeiten, Prüfungsbedingungen usw. Ein erneutes Studium war mir aber zu lang. Das Geld hatte ich auch gar nicht. So kam ich auf den Lehrgang „Heilpraktiker für Psychotherapie“.
Warum hast Du Dich für eine Weiterbildung an der ALH-Akademie entschieden?
Für mich galt es, das richtige Ausbildungsinstitut auszusuchen. Ich ließ mir Unterrichtsmaterialien schicken und entschied mich für die ALH, weil mich die Art der Unterlagen und die Ausdrucksweise am meisten ansprachen. Schließlich muss man als Studierender über lange Strecken mit Selbstdisziplin und Freude dabei bleiben können.
Wie lief Deine Weiterbildung an der ALH ab und welche Inhalte haben Dir am besten gefallen?
Ich hatte zu Anfang meiner Ausbildung ein Gefühl der Unsicherheit, meine Fragen abzuschicken. Mir kreisten solche Gedanken im Kopf herum wie: "Was wollen sie jetzt von mir hören? Kann das schon genug sein…" usw. Das verflog aber ganz schnell. Dann kam die Praxiswoche, die sehr spannend war, schon allein um zu sehen, wer denn noch solch eine Ausbildung macht. Aus dieser Zeit resultiert bei mir eine tiefe Freundschaft zu einer Mitstreiterin, wir beide tauschen uns bis heute fachlich aus. Meine schriftliche Arbeit habe ich erst nach einer ganzen Weile abgegeben, weil ich schon eine Praxis eröffnet hatte und mir immer wieder die Zeit fehlte. Ich fand hierfür viel Verständnis und Rückhalt bei den Beraterinnen der ALH. Ich hatte bei allen Prüfungen – schriftlich und mündlich – keine Schwierigkeiten, so gut war ich durch den Lernstoff der ALH vorbereitet.
Wie gut hast Du Dich rückblickend bei Deinem Lernprozess betreut gefühlt?
Ich wurde damals sehr herzlich aufgenommen und fand in den Beraterinnen immer sehr hilfreiche Gesprächspartnerinnen.
Wie sieht Deine persönliche und berufliche Entwicklung nach der Weiterbildung aus und was hat sich in Deinem Leben verändert?
Ich habe die Prüfung in Husum 2009 bestanden, danach dauerte es ein wenig, bis die Bestätigung und die Zulassung vom Gesundheitsamt in meinen Händen lagen. Ich musste daraufhin jede Menge Unterlagen ausfüllen, einen Businessplan schreiben und diesen bestätigen lassen, damit ich mich selbstständig machen durfte. Am 07.04.2010 habe ich dann meine Praxis eröffnet. Und das Schönste war: Gleich um 9 Uhr klingelte mein Telefon. Mein erster Patient war am Telefon mit einer mittelschweren Depression. Ich hatte damals noch viel Zeit zwischen den einzelnen Patientensitzungen, so konnte ich noch viel recherchieren und zu den Krankheitsbildern meiner Patienten nachlesen. Es war eine tolle Zeit, ich war unendlich glücklich, dass ich mein eigener Herr war, dass ich endlich tun konnte, was mir Spaß macht und unabhängig war. Ich habe alles Geld, das ich hatte, in die Werbung gesteckt. Hier auf dem Lande geht es am besten mit den Wochenzeitungen. Zudem ließ ich meinen Internetauftritt erstellen. Meine Werbematerialien (Flyer, Visitenkarten, Aufkleber, CDs, Anzeigen in der Zeitung) habe ich selbst erstellt. Sehr schnell kam der Moment, dass mir klar wurde, dass mir eine Soforthilfe wie Medikamentengabe fehlte. Durch eine Freundin wurde ich darauf aufmerksam gemacht und habe eine Hypnoseausbildung angeschlossen. Psychotherapie und Hypnose passen perfekt zusammen. Ich brauche für meine Patienten keine Beruhigungsmedikamente, ich setze sie in Trance und beruhige sie dadurch. Auf diesem Wege habe ich mich dann auch für die Traumlandtherapie ausbilden lassen. In den 5 Jahren ist mein Patientenstamm immer mehr angewachsen und ich bin unabhängig. Ich kann noch keine großen Sprünge machen, aber ich ziehe gerade mit meiner Praxis in eine bessere Wohngegend. So geht es immer weiter aufwärts, ich liebe meine Arbeit und habe noch keinen Tag bereut, diesen Weg gegangen zu sein.