Interview mit Jörg Schaller

Bild Joerg Schaller

Absolvent - Heilpraktiker (Psychotherapie)


Welche persönliche und berufliche Situation hattest Du vor Deiner Weiterbildung und was hat Dich motiviert, etwas Neues zu wagen?

Vor meiner Weiterbildung war ich schon viele Jahre im Bereich des Sports als Trainer tätig und nahm gerne an verschiedenen Fort- und Weiterbildungen teil. Etwas zu lernen und „besser zu werden“ hatte mich schon immer interessiert. Ich liebte damals, genauso wie heute, die Arbeit mit Menschen. Schon als junger Trainer stellte ich mir die Frage, weshalb verschiedene Sportler auf ähnliche Situationen so unterschiedlich reagierten bzw. manche Interventionen bei fast allen Sportlern funktionierten, bei anderen wiederum nicht. Der Sport brachte mir viel Freude, Erfolg und Erfüllung und war lange Zeit genau das Richtige.

Anfang 2003 machte ich dann noch eine Ausbildung zum Goldschmied. Mir war es wichtig noch etwas „Handfestes“ zu lernen. Das Arbeiten mit Steinen und Mineralien und die Anwendung der alten Handwerkstechniken hatte etwas Archetypisches an sich. Mein Blick auf die Welt veränderte sich langsam und ich spürte wie es mich immer mehr interessierte, Dingen auf den Grund zu gehen und hinter die Fassade zu sehen. Einige Jahre später kam ein Tennisklient, ein Facharzt für Psychotherapie, zu mir. Wir trainierten gemeinsam und zwischendurch sprachen wir über seine Tätigkeit. Er erzählte mir einige Sachen über C.G. Jung und seine Psychologie. Außerdem schien er ein Wissen über mich zu haben was mir bisher verborgen war, aber ausnahmslos zutraf. Ich war beeindruckt und wollte es besser verstehen. Jungs Schriften ließen mich nicht mehr los. Es war wie ein innerer Antrieb, den ich nicht weitersuchen musste. „Es“ hatte mich gesucht und anscheinend gefunden.

Diese innere Motivation war die größte Motivation überhaupt. Erfolg zu haben und der Beste zu sein war nicht mehr das Wichtigste für mich. Die Dinge und die Mitmenschen besser zu verstehen und diese dabei zu unterstützen, ein erfüllteres Leben zu führen, andere Sichtweisen einzunehmen und Zeit mit der Familie zu verbringen war das, was ich wollte. War es vielleicht Zufall? Des Öfteren stieß ich auf Anzeigen von Fernhochschulen mit dem Angebot Heilpraktiker Psychotherapie. Anfangs den Gedanken immer wieder verworfen, stieg die Gewissheit doch, dass ich so etwas gerne machen würde. Meine Pläne wurden konkreter, vorausgesetzt die zeitlichen Möglichkeiten zum Lernen wären flexibel. So bin ich über Internetrecherche auf die ALH gestoßen und im Sommerurlaub 2017 war mir klar: da melde ich mich an - eine meiner besten Entscheidungen überhaupt!


Warum hast Du Dich für eine Weiterbildung an der ALH-Akademie entschieden?

Ich hatte mir im Internet verschiedene Fernschulen angesehen und miteinander verglichen. Bei der ALH hatte mich natürlich auch die Nähe zu meinem Wohnort Bergisch Gladbach angesprochen. Das Konzept mit Webinaren im Netz und den Präsenzphasen vor Ort waren für meine zeitliche Verfügbarkeit wie gemacht. Sicherlich taten aber auch die Möglichkeit, die Studienbriefe im eigenen Tempo zu lernen, das ihre zu meiner Entscheidung bei.


Wie lief Deine Weiterbildung an der ALH ab und welche Inhalte haben Dir am besten gefallen?

Ich nahm gerne und sehr aufgeschlossen an den Webinaren teil. Danach hatte ich immer ein Gefühl von Anstrengung auf der einen Seite, und etwas gelernt zu haben auf der anderen. Bei den Seminaren vor Ort war der Austausch mit den Dozenten und Kollegen von Auge zu Auge einfach unheimlich wichtig für mich. Ich wusste danach, wo ich vom Lernen her stehe und der Austausch von unterschiedlichem Wissen und Methoden war sehr gewinnbringend. Aber die Basis des ganzen Studiums waren einfach die monatlichen Studienbriefe und die entsprechenden Literaturhinweise. Sie bildeten ein gesundes Fundament, auf dem ich stetig aufbauen konnte und Stein für Stein wurde das Wissen mehr und mehr gefestigt. Ich richtete mir „freie Lernphasen“ in meinem Alltag ein und hielt mich konsequent daran, dann nichts anderes zu tun. Die Onlinetest jeweils am Ende und die aufwendigen Fallarbeiten schafften weitere Routine für mich und rundeten das Bild ab.


Wie gut hast Du Dich rückblickend bei Deinem Lernprozess betreut gefühlt?

Die Webinare im Netz und die Seminare vor Ort waren in meinen Augen personell top besetzt. Die Dozenten nahmen sich Zeit, gingen auf Wünsche und offene Fragen ein und machten die Zeit sehr kurzweilig. Das Lernmaterial der Studienbriefe war gut zusammengesetzt, allerdings war der weitere Kauf von diversen Büchern, Literatur, etc. unerlässlich. Dank der Literaturhinweise der ALH aber kein Problem. Speziell das Erlernen eines eigenen, anerkannten Therapieverfahrens würde ich jedem Studierenden empfehlen. Dies ist für die mündliche Prüfung und sicherlich für den späteren Alltag meines Erachtens unerlässlich. Ich hatte mich für die lösungsfokussierte Kurzzeittherapie nach de Shazer/Berg entschieden. Ansonsten gab es bei mir keine offenen Fragen. Die „Lernzeit“-Seite im Internet funktionierte einwandfrei.


Wie sieht Deine persönliche und berufliche Entwicklung nach der Weiterbildung aus und was hat sich in Deinem Leben verändert?

Erst einmal hält die Freude an, die Prüfung geschafft zu haben und die freundlichen Komplimente der Prüfer schwingen immer noch in mir nach - ein tolles Gefühl! Ich plane, im Laufe des Jahres eine eigene Praxis im Raum Köln/Bergisch Gladbach aufzumachen, in der ich in erster Linie lösungsfokussierte Therapie anbiete, so wie sie Steve de Shazer und Insoo Kim Berg vorgeschlagen haben. Dieses Verfahren lässt die Arbeit mit verschiedensten Klienten und Störungsbildern zu. Am ehesten denke ich an Anpassungsstörungen und somatoforme Störungen. Diesbezüglich habe ich auch schon ein paar Fortbildungen im Kalender stehen sowie im Kopf. Im Laufe der Zeit soll noch ein weiteres Therapieverfahren dazu kommen. Mich spricht besonders das IFS, das innere Familie System an. Es verbindet die Idee von inneren Anteilen, welche man wunderbar zum Finden von Lösungen einsetzen kann - eine gute Verbindung von C.G. Jung zu Steve de Shazer! Aber auch eine seelsorgerische Ausbildung würde mich noch reizen, vielleicht wieder bei der ALH... Natürlich wird auch mein alter Job im Sport weiterhin eine Rolle in meinem Alltag spielen. Genauso, wie meine Frau und meine Familie eine feste Größe sind. Am besten trifft derzeit auf mein Leben ein Satz aus der lösungsfokussierten Therapie zu: „Stillstand ist Illusion, Veränderung ist immer und unumgänglich, eine kleine Veränderung kann zu etwas Großem führen.“ Und ich bin freudig gespannt was noch passieren wird!

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