Und auf einmal ist alles anders

Was können wir tun, wenn sich alles ändert und wir das Gefühl haben, den Halt zu verlieren? Unsere Dozentin für den Happiness Trainer Nathalie Marcinkowski teilt in ihrem Gastbeitrag ihre Gedanken dazu mit uns und erzählt uns wie sie es geschafft hat, sich in der jetzigen Zeit wieder zu verankern:

Es fühlt sich an, als würde unser gewohntes Leben eine Vollbremsung einlegen. Wir erfahren gerade eine ungeheure Entschleunigung. Doch irgendwie musste ich feststellen, dass meine Gedanken sich dieser Entschleunigung nicht hingeben konnten. Im Gegenteil, meine Gedanken und auch mein Verhalten beschleunigten sich vielmehr.

Umbrüche

Zu diesem Gedanken schlich sich ein Bild in meinen Kopf:

Kennst Du die Rollbänder an den Flughäfen? Wir müssen uns nur daraufstellen und schon werden wir von einer zur nächsten Stelle gebracht, ohne uns bewegen zu müssen. Hält das Rollband an, werden wir einmal kräftig durchgeschüttelt, laufen dann aber schnell weiter.

Unsere Gesellschaft war noch vor kurzem wie ein schnell laufendes Rollband. Viele liefen vielleicht sogar mit, um noch schneller vorwärts zu kommen. Und nun, obwohl es angehalten hat, laufen wir nach weiter, anstelle einfach einmal an- und innezuhalten.

Ich habe für mich gemerkt, dass ich mit dem Geschehen nicht im Einklang bin. Vielleicht geht es Dir genauso?

Gemeinsam zu Lachen, einen Kaffee zu trinken, sich mit Kollegen auszutauschen und dabei gegenüberzusitzen, aber auch die Betreuung unsere Lieben, während wir weiter arbeiten, unsere finanzielle Sicherheit oder ganze einfache Dinge wie Klopapier – all dies war zuvor Teil unseres Alltags und nun brechen sie uns Stück für Stück weg. Ein Umbruch, wie ihn unsere Gesellschaft schon lange nicht mehr erlebt hat.

Begegne Deinen Gefühlen

Wir alle werden durch die Umbrüche dieser Zeit gefordert. Sie lösen Unruhe und Unsicherheit in uns aus - eine ganz natürliche Reaktion, ein Signal. An diesem Punkt kann es passieren, dass wir uns in unseren Gedanken verheddern und die negativen Gefühle sich verstärken und uns schaden. Ein hilfreicher Weg, mit ihnen umzugehen ist es, uns ihnen zuzuwenden und daraufhin zu entscheiden, was wir tun können, um die Situation selbst mitzugestalten.

Wenn wir mitten in einem Unwetter stehen, ist es gar nicht so leicht, den Boden unter den Füßen zu finden. In dieser Situation haben wir alle dennoch die Möglichkeit, ganz bewusst unseren eigenen positiven Wandel zu gestalten. Dazu dürfen wir zu unserer Zuversicht, unserem inneren Halt zurückfinden. Und das gelingt, wenn wir uns auf die entschleunigte Situation einlassen.

Löse Dich von Unruhe

Ich möchte Dir gerne eine kurze Übung an die Hand geben, die Dir hilft, besser in der Entschleunigung anzukommen:

  1. Suche Dir eine Stelle, an der Du Dich ganz bequem, mit viel Bodenkontakt hinsetzten kannst.
  2. Nimm wahr, wie schnell Deine Gedanken durch Deinen Kopf fließen.
  3. Atme ein und löse Dich von diesen. Atme aus und spüre wie du tiefer in Deinen Körper sinkst.
  4. Nimm wahr, wie Dein Körper entschleunigt und ruhig ist und komm hier an. Findest Du noch Unruhe in Deinem Köper? Atme ein und löse Dich von ihr. Atme aus und sinke noch tiefer in Deinen entschleunigten Körper.

So können wir uns erden und auf dem Boden ankommen, auf dem sich Neues entfalten kann.

Nutze Deine innere Kraft

Verlasse Dich bei Veränderungen und Herausforderungen auf Deine innere Kraft. Manchmal vergessen wir sie, wenn die Wellen um uns herum zu hochschlagen und wir den Kontakt zu uns selbst verlieren. Aber Deine innere Kraft - der Teil Deines Wesenskernes, der lebensbejahend, kraftvoll und entschlossen ist - ist immer da, Du kannst ihn sogar immer spüren. Richte Dich auf ihn aus und nutze ihn als eine stärkende Quelle, auf die Du jederzeit im Alltag zurückgreifen kannst.

 

Natalie Marcinkowski

Über Nathalie Marcinkowski:

Nathalie Marcinkowski hilft Menschen als Psychologin dabei, ihr Leben bewusster zu führen und so glücklicher und freier zu werden. Auf ihrem Blog teilt sie regelmäßig Beiträge über die Liebe zu sich selbst, wirklich tiefes Glück und wie wir unserer Welt zu einem schöneren Ort machen können. Als ALH-Dozentin unterrichtet sie unsere Happiness Trainer und wirkt zudem in der aktuellen kostenfreien Frühjahrsreihe mit.

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