Interview mit Monika Rapka
Absolventin - Heilpraktiker (Psychotherapie)
Welche persönliche und berufliche Situation hattest Du vor Deiner Weiterbildung und was hat Dich motiviert, etwas Neues zu wagen?
Ich arbeitete über 12 Jahre in meinem Ausbildungsberuf als Buchhändlerin. Eines Tages verkündete mir mein damaliger Chef, dass er mich entlassen müsse, weil ich für eine so kleine Buchhandlung zu teuer wurde. Ich bewarb mich bei einer großen Buchhandlung auf eine Stelle in der gleichen Fachabteilung. Leider bekam ich diese Stelle nicht, stattdessen bot man mir eine andere Stelle im Hause an, die mich aber inhaltlich völlig unterforderte. Nach zwei Jahren kündigte ich das Arbeitsverhältnis. Und wie das Leben so spielt, wurde ich ziemlich schnell schwanger. Nach der Geburt meines ersten Kindes sprach mich meine Hebamme darauf an, dass ich gut mit den anderen Müttern reden könne. Irgendwie fand ich den rechten Draht zu meinen Gesprächspartnerinnen. So bot es sich an, mich in diesem Bereich zu informieren. Zunächst interessierte ich mich für ein Psychologiestudium, aber das zu absolvierende Studien-Pensum und die Betreuung meiner Kinder kollidierten. Also suchte ich im Internet nach einer anderen Möglichkeit, psychologisch beratend zu arbeiten und fand den Heilpraktiker Psychotherapie.
Warum hast Du Dich für eine Weiterbildung an der ALH-Akademie entschieden?
Ich ließ mir die ALH-Unterlagen zusenden und war begeistert. Ich unterschrieb und fing gleich an, das Material durchzuarbeiten, mir Bücher anzuschaffen und die Einsendeaufgaben zu bearbeiten. Ich war ziemlich erstaunt, als nach kurzer Zeit eine Dame anrief und vorsichtig fragte, ob ich denn schon Gelegenheit gehabt hätte, in die Unterlagen hineinzuschauen. „Aber ich bin doch schon mitten drin!“, antwortete ich erstaunt. „Ich will das machen. Das Skript gefällt mir.“ Lachen kam aus dem Hörer. Sie bot mir noch an, dass ich jederzeit anrufen könnte, wenn ich Beratungsbedarf hätte. So fing mit mir und der ALH alles an.
Wie lief Deine Weiterbildung an der ALH ab und welche Inhalte haben Dir am besten gefallen?
Von Anfang an haben mir die Skripte sehr gut gefallen. Alles war verständlich formuliert und interessant gestaltet. Die Aufgaben waren angemessen schwer. Den strukturierten Aufbau der ALH-Ausbildung und auch die Zulassungsvoraussetzungen finde ich sehr gut. Aus meiner heutigen Sicht – mit einer seit 5 Jahren bestehenden Praxis und Erfahrungen mit Prüflingen in der Prüfungsvorbereitung – ist der Aufbau absolut richtig. Ich möchte sogar so weit gehen, dass diese Art der strukturierten Ausbildung zu meinem sofortigen Bestehen der Prüfung maßgeblich beigetragen hat. Wer strukturiert gelernt hat, kann sich manchmal auch Dinge erschließen, die er nicht explizit weiß. Als ich zum ersten Präsenzunterricht reiste, wurden wir am ersten Tag sehr herzlich von der Ansprechpartnerin der ALH begrüßt. Ich habe mich immer gefreut, wenn wieder ein Präsenzblock anstand. Schnell entstanden auch Kontakte unter uns Teilnehmern, die auch nach Ende der Schule und dem Bestehen der Prüfung noch anhalten.
Wie gut hast Du Dich rückblickend bei Deinem Lernprozess betreut gefühlt?
Ich habe mich immer gut betreut gefühlt. Ich habe zwei, drei Mal bei meiner Ansprechpartnerin bei der ALH angerufen und stets eine gute Auskunft, eine weiterführende Information oder zusätzliche Tipps erhalten.
Wie sieht Deine persönliche und berufliche Entwicklung nach der Weiterbildung aus und was hat sich in Deinem Leben verändert?
Der Einstieg in meine Selbstständigkeit mit einer Praxis war nicht einfach. Nachdem ich alleine versucht hatte mich durchzuschlagen, kam ich mit meiner damaligen Heilpraktikerin und einer dritten Freundin auf die Idee, zusammen nach Praxisräumen in Stuttgart zu suchen. Zwei Tage nach der Eröffnung hatte ich meine erste Klientin in meiner funkelnagelneuen Praxis. Ich war stolz und glücklich. Mittlerweile bin ich als einzige von den dreien noch da. Ich habe mich von Anfang an, trotz ständigem Geldmangel, voll und ganz auf meine Praxis konzentriert. Mein „Nebenjob“ waren immer meine Kinder und unsere Familie. Ich habe 3 Jahre gebraucht, um von meiner Praxis zu leben. Zähle ich die 2 Jahre Gründungsvorbereitung hinzu, dann hatte ich 5 Jahre keinen Urlaub, wenig Geld, wenig Freizeit. Aber das alles hat sich für mich gelohnt. Ich mache das, was ich wirklich machen möchte. Ich bin meine eigene Chefin. Ich liebe die Arbeit mit meinen Klienten. Ich schaue, dass ich in jedem Jahr mindestens eine akkreditierte Fortbildung besuche. Ich habe mich nach einer Verhaltenstherapeutischen Fachqualifikation auf ACT, die Akzeptanz- und Commitment-Therapie, spezialisiert. Achtsamkeit zieht sich wie ein roter Faden durch mein Privatleben und spielt auch in meinem Beruf eine zentrale Rolle. Mittlerweile coache ich auch Führungskräfte hinsichtlich ihrer Kommunikation und strecke meine Fühler in Richtung „Buch schreiben“ aus. Ich gebe mein Wissen in meinen Seminaren weiter, unterstütze angehende Heilpraktiker-Psychotherapeuten beim Prüfungstraining und unterrichte nebenbei als Dozentin in der Erwachsenenbildung angehende Kaufleute im Gesundheitswesen. Aus der Arbeit mit psychisch kranken Menschen und mit Menschen, die starken Belastungen ausgesetzt sind, wird mir immer deutlicher, wie wichtig ein freundliches und nachhaltiges Miteinander ist. Und ich bin dankbar für das, was ich erreicht habe und vielleicht noch erreichen kann. Die ALH hat dabei mit einer guten Ausbildung den entscheidenden Grundstein für meine erfolgreiche Praxistätigkeit gelegt.